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Arbeitspapier
Belastung, Beanspruchung, Arbeitszufriedenheit und Berufsstatus: Auswertungen von Daten des Sozioökonomischen Panels
Martin, Albert
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1383Hohe Arbeitsbelastungen hinterlassen Spuren. Übergroße Belastungen erzeugen Stress und gefährden die Gesundheit. Der vorliegende Bericht beschreibt – anhand der Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) 2021 – das Ausmaß der Belastungen und des Stressempfindens in verschiedenen beruflichen Statusgruppen. Tatsächlich zeigen sich etliche Unterschiede. So sind in den statushöheren Berufsgruppen starke Belastungen und größeres Stressempfinden deutlich häufiger zu finden als in den Berufsgruppen mit einem geringeren Status – dessen ungeachtet sind die Angehörigen der statushöheren Berufsgruppen aber nicht etwa unzufriedener, sondern zufriedener mit ihrer Arbeit als die übrigen Arbeitnehmer. Ein Ziel des vorliegenden Berichts ist es, diesen auf den ersten Blick überraschenden Befund zu erklären. Eine Besonderheit findet sich auch bei den Selbstständigen. Sie berichten, ebenso wie die statushöheren Arbeitnehmer, zwar ebenfalls über (relativ gesehen) viel Stress, allerdings nicht auch über mehr, sondern über weniger Belastungen als der Durchschnitt der anderen Personengruppen. Ihre Arbeitszufriedenheit liegt in etwa auf demselben Niveau wie bei den höheren Führungskräften im Angestelltenverhältnis. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass im SOEP nicht das gesamte Spektrum von möglichen Belastungen und Beanspruchungen abgefragt wird. Die Fragen zum Stressempfinden richten sich vor allem auf den Verlust der Fähigkeit zur Distanzierung von den Anforderungen der Arbeit. Und bei den Stressoren werden der Zeitdruck, die quantitativen Arbeitsbelastungen und das Ausmaß von Störungen der Arbeitsausführung betrachtet, nicht jedoch z.B. auch körperliche und soziale Belastungen. Hervorzuheben ist, dass sich in ausnahmslos allen beruflichen Statusgruppen der gleiche starke Zusammenhang zwischen Belastung und Beanspruchung (Stress) nachweisen lässt. Die Einführung der Kontrollvariablen Anerkennung und Gefährdung des Arbeitsplatzes ändert an dieser statistischen Beziehung nichts. Die angeführten Variablen leisten allerdings einen zusätzlichen Beitrag vor allem zur Erklärung der Arbeitszufriedenheit. Das gilt auch für die Zuversicht (als Resultante von Selbstbewusstsein, Sinnempfinden und Kontrollüberzeugung). Gleichzeitig gelingt es zuversichtlichen Personen den Einfluss der Belastung auf die Beanspruchung (den Stress) zu dämpfen.
Arbeitspapier
Zuversicht und Zufriedenheit: Auswertungen von Daten des Sozioökonomischen Panels
Martin, Albert
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1382Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Zuversicht als einer bedeutsamen Determinante der Zufriedenheit. Zuversicht wird dabei verstanden als eine Haltung, die in der Überzeugung gründet, den Herausforderungen des Lebens in befriedigender Weise begegnen zu können. Die empirische Analyse stützt sich auf die Daten der 27., 32. und 37. Welle des Sozioökonomischen Panels (Referenzjahre 2010, 2015 und 2020). In den Datensätzen des Sozioökonomischen Panels finden sich etliche Items, die als Facetten einer positiven Zugewandtheit zu sich selbst, seinem Tun und den sich stellenden Aufgaben gelten können. Diese Items werden in der vorliegenden Auswertung zu einem Index „Zuversicht“ zusammengefasst. Das Ziel des vorliegenden Beitrags besteht in der Beantwortung der Frage, ob sich die Bildung dieses Index empirisch bewährt. Ein Indikator für eine positive Antwort auf diese Frage ist der Zusammenhang, der sich zwischen den verwendeten Teilkonstrukten der Zuversicht (Selbst-bewusstsein, Sinnerfüllung und Kontrollüberzeugung) ergibt. Ein weiterer Indikator bezieht sich auf die Stabilität der Zuversicht, im vorliegenden Fall also darauf, wie stark sich die Indexwerte im Laufe der Jahre verändern. Als „Haltung“ ist Zuversicht ein Element der Persönlichkeit und sollte daher einige Beständigkeit aufweisen, was durch die Daten tatsächlich auch belegt wird. Ein dritter Indikator ergibt sich schließlich auf der Grundlage theoretischer Überlegungen. Im vorliegenden Fall wird die Zufriedenheit als Außenkriterium zur Prüfung der empirischen Tauglichkeit der ver-wendeten Zuversichts-Items herangezogen. Dies bietet sich an, weil sich eine hohe Zuversicht schlechterdings kaum mit einer hohen Unzufriedenheit verträgt. Interesse verdient dabei nicht nur die einfache Korrelation zwischen den beiden Variablen, sondern außerdem, ob auch deren Veränderungen kovariieren. Die Analyse erbringt im übrigen, dass auch der Zufriedenheitsindex eine bemerkenswerte zeitliche Stabilität aufweist. Man kann dies als Hinweis darauf werten, dass in der Zufriedenheit ebenfalls ein erheblicher persönlichkeitsbezogener Anteil steckt. Ergänzend wird die Konsistenz der „Sozialen Robustheit“ untersucht, einer Variablen, die aus den Antworten auf vier Fragen nach dem Umgang mit Kränkungen und Unrecht gebildet wird. Auch für diese Variable ergibt sich eine nicht unbeträchtliche zeitliche Stabilität. Als „Emotionsvariable“ sollte sie Zuversicht und Zufriedenheit fördern. Tatsächlich finden sich auch entsprechende Korrelationen, die allerdings nur ein moderates Ausmaß erreichen. Neben der Zufriedenheit werden zwei weitere Variablen als Außenkriterien zur Beurteilung der Operationalisierung der Zuversicht herangezogen. Das ist zum einen ein einzelnes Item zum Optimismus/Pessimismus in den Zukunftserwartungen. Und zum anderen werden die Big Five Faktoren der Persönlichkeit daraufhin untersucht, inwieweit sie mit dem Zuversichtsindex korrelieren. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die im vorliegenden Beitrag vorgenommene Operationalisierung der „Zuversicht“ vielversprechende Ergebnisse erbringt. Der Aufsatz schließt mit einem Vorschlag zu einer weiteren Verbesserung.
Bachelorarbeit
Treiber und Barrieren für Suffizienz in der niedersächsischen Klimapolitik in den Bereichen Verkehr und Gebäude
Groß, Julius
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1381Um das Wohlergehen aller Menschen bei gleichzeitiger Einhaltung planetarer Belastungsgrenzen zu sichern, muss die globale Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen und Schadstoffsenken deutlich reduziert werden. Dazu ist unter anderem auch Suffizienz, also das Reduzieren oder Unterlassen umweltschädlicher Güter, Dienstleistungen und Aktivitäten, notwendig. Suffizienzansätze werden in der Politik jedoch deutlich vernachlässigt. Als Erklärung werden in der Literatur zahlreiche Barrieren für Suffizienzpolitik genannt, welche die Umsetzung von Suffizienzpolitik erschweren. Gleichzeitig werden Treiber angeführt, welche die Umsetzung von Suffizienzpolitik befördern. Im Zentrum dieser qualitativen Untersuchung steht die Frage, welche Treiber und Barrieren für Suffizienzpolitik in der niedersächsischen Klimapolitik wirken. Nach einer Kategorisierung der in der Literatur genannten Treiber und Barrieren folgt eine Analyse der Rolle von Suffizienz im Niedersächsischen Klimagesetz und der Niedersächsischen Klimaschutzstrategie in den Sektoren Verkehr und Gebäude. Suffizienz wird in beiden Dokumenten meist nur als Zielsetzung ohne konkrete Maßnahmen erwähnt. Dabei wird Suffizienz im Verkehrssektor deutlich häufiger und konkreter genannt als im Gebäudesektor. Anschließend habe ich leitfadengestützte Interviews mit für Klimapolitik zuständigen Akteur:innen aus der niedersächsischen Politik und Verwaltung geführt, um Treiber und Barrieren für Suffizienzpolitik in Niedersachsen zu identifizieren. Ich konnte zahlreiche der Faktoren aus der Literatur bestätigen sowie einige neue ergänzen. Die Ergebnisse der Arbeit können helfen zu verstehen, warum Akteur:innen in Politik und Verwaltung sich für oder gegen die Umsetzung von Suffizienzpolitik entscheiden. Dieses Wissen kann beispielsweise von Politiker:innen, Politikberatungen, NGOs oder sozialen Bewegungen genutzt werden, um Barrieren für Suffizienzpolitik gezielt zu überwinden und/oder Treiber zu stärken.
Habilitation
Askese als Subjektivierungsstrategie
Lucci, Antonio
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1380Das vorliegende Habilitationsdossier, das im Rahmen einer kumulativen Habilitation vorgelegt wurde, besteht aus sieben Texten (fünf in Sammelbänden veröffentlichte Aufsätze, ein in einer Zeitschrift veröffentlichter Aufsatz sowie eine Monographie). Die Texte werden nach thematischer und nicht nach chronologischer Reihenfolge ihrer Veröffentlichung präsentiert. Die vorgestellten Texte sind alle der historischen und/oder theoretischen Analyse desselben Themas gewidmet, das aus unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt wurde: die Askese. Die theoretische Hypothese, die in dieser Arbeit vorgestellt wird, lautet, dass die Askese nicht so sehr als eine Form des Verzichts auf die Welt und das Selbst zu verstehen ist, sondern vielmehr, entsprechend ihrer griechischen Etymologie, als eine Form der Übung, die dazu dient, das Subjekt in etwas anderes zu verwandeln, als es ursprünglich ist. Die Habilitationsschrift stellt diese theoretische These anhand einer Analyse sowohl historischer Gestalten der Askese (Kyniker*innen, Stylit*innen, Schmuckeremiten) als auch theoretischer Positionen zur Askese (insbesondere von Friedrich Nietzsche, Michel Foucault, Giorgio Agamben und Ludwig Wittgenstein) vor.
Dissertation, Buch
Identitäten im Netz
Stenzel, Maurice
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1378Das Internet hat die Art und Weise, wie Menschen interagieren, grundlegend verändert und formiert einen dynamischen Kulturraum, in dem auch gemeinsam Musik gemacht werden kann. Die veränderten Vorzeichen erfordern jedoch eine Aktualisierung musik- und kulturwissenschaftlicher Überlegungen über Praktiken, kulturelle Ordnungen, Paradigmen, Machtverhältnisse und Wertesysteme von Online-Musikkulturen. Diese Zusammenhänge spiegeln sich in Identitäten und den performativen Strategien ihrer Hervorbringung. In dem Band wird den Verstrickungen von musikalischer Praxis, dem Kulturraum Internet und Identitäten nachgespürt. In der online-ethnografischen Feldstudie wurden dafür exemplarisch Praktiken kollaborativer Musikproduktion auf audiotool erforscht. Neben der Entwicklung eines Identitätsbegriffs, der Rekonstruktion der Plattform-Genese und ihrer Verortung zwischen medientechnischer Innovation und musikalischer Online-Praxis wird aus der Empirie ein Modell performativer Strategien entwickelt. Diese Studie ermöglicht damit nicht nur ein tieferes Verständnis der untersuchten musikalischen Praxis im Netz, sondern wirft zugleich ein Schlaglicht auf kulturelle Dynamiken der Gegenwart.
Dissertation
Long-term trends in carabid communities of old lowland beech forests in the context of severe drought
Weiss, Fabio
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1377Evidence for widespread declines in insect populations is growing, and the search for the responsible drivers continues. Forests are generally underrepresented in long-term studies of insect populations, which indicates a crucial research gap. In Europe, an unprecedented period of drought that began in 2018 severely affected forests, with as yet unknown consequences for forest insects. With the aim of shedding light on recent trends in forest insects and their influencing factors, this dissertation analyzed long-term trends in ground beetles in lowland beech forests and the role of drought effects. For this purpose, we relied on two complementary datasets: 1. a continuous time series of carabid samples from a small forest area near Eberswalde, Germany, covering the period 1999-2022. 2. a three-year (1999-2001) survey of carabid beetles at 11 old beech forest sites in northeastern Germany, which we resampled from 2020-2022 using identical methods. These study sites included several old-growth beech forests of high conservation value such as two UNESCO World Heritage Sites. In preparation for the main data analysis, we evaluated and expanded size-weight equations for carabid beetles, which allowed us to calculate the biomass of carabid samples more accurately. Additionally, we tested a statistical method to account for insect fluctuations and year effects in insect trend analysis, which enabled us to assess uncertainties in estimated trends more reliably. Both contributions served as crucial methodological groundwork for our further analyses but also provide valuable insights for future research on insect trends and applied environmental monitoring. We then analyzed the Eberswalde time series data modeling linear and nonlinear trends in carabid abundance, biomass, taxonomic diversity and selected species traits via GLMMs and GAMMs. We tested drought, represented by the Standardized Precipitation Evapotranspiration Index, as an additional predictor in trend models. Subsequently, we used the repeated sampling data from 1999-2001 (reference) and 2020-2020 (during/after drought) to test the previous findings at the regional scale and explore how local changes were mediated by the local context. We found consistent evidence for declines in both datasets. Within the study period, the man carabid abundance and biomass declined by 51% and 65%, respectively, at the regional scale. Nonlinear trends at the local study site revealed that the most severe declines occurred in recent years and were closely correlated with the drought index. Larger and less mobile species representing typical forest specialists showed overproportionate declines. Taxonomic diversity declined in the Eberswalde study area, but showed neither clear effects of drought nor consistent trends at the regional scale. Declines occurred independently of the local conservation status, and the decline in biomass was strongly linked to the local landscape composition (i.e., forest cover). These findings are worrying because they highlight the decline of a pivotal insect family in forests that plays a crucial role in conserving natural biodiversity. Furthermore, they support recent studies suggesting that weather anomalies and climate change as major drivers of insect populations and point to possible future declines and changes. Future conservation planning needs to recognize the limitations of local conservation and the importance of the spatial context in mitigating the effects of climate change on (insect) biodiversity. This requires further research on the fine-scale dynamics and underlying ecological processes of extreme weather impacts on forest insects.Es gibt immer mehr Hinweise auf einen weit verbreiteten Rückgang von Insektenpopulationen. Jedoch sind die Ursachen für diese Rückgänge weiterhin nicht eindeutig geklärt. Wälder sind unter den relevanten Langzeitstudien von Insektenpopulationen insgesamt unterrepräsentiert, was eine wichtige Wissenslücke darstellt. In Europa hat eine beispiellose Dürreperiode seit 2018 die Wälder stark in Mitleidenschaft gezogen, mit noch unbekannten Folgen für Waldinsekten. Mit dem Ziel, die jüngsten Trends bei Waldinsekten und ihre Einflussfaktoren zu beleuchten, untersucht diese Dissertation die langfristigen Trends bei Laufkäfern (Coleoptera: Carabidae) in Tiefland-Buchenwäldern und die diesbezügliche Rolle von Dürreeffekten. Zu diesem Zweck nutzten wir zwei komplementäre Datensätze: 1. eine kontinuierliche Zeitreihe von Laufkäferfängen von einem kleinräumigen Waldgebiet in der Nähe von Eberswalde, Deutschland, die den Zeitraum 1999-2022 abdeckt. 2. eine dreijährige (1999-2001) Erhebung von Laufkäfern an 11 Buchenwaldstandorten in Nordostdeutschland, die wir 2020-2022 mit identischen Methoden wiederholten. Zu diesen Untersuchungsgebieten gehörten auch mehrere alte Buchenwälder mit hohem Naturschutzwert, darunter zwei UNESCO-Welterbestätten. Im Zuge dessen evaluierten und erweiterten wir außerdem Größen-Gewichts-Gleichungen für Laufkäfer, wodurch wir die Laufkäferbiomasse für unsere eigenen Daten genauer berechnen konnten. Außerdem testeten wir eine statistische Methode zur Berücksichtigung von jährlichen Populationsschwankungen bei der Analyse von Insektentrends, die es uns ermöglichte, Unsicherheiten in den geschätzten Trends zuverlässiger zu bewerten. Beide Studien dienten als wichtige methodische Grundlage für unsere weiteren Analysen, lieferten aber auch wertvolle Erkenntnisse für die künftige Forschung zu Insektentrends und das angewandte Insektenmonitoring. Anschließend analysierten wir die lokalen Zeitreihendaten und modellierten mit Hilfe von GLMMs und GAMMs lineare und nichtlineare Trends hinsichtlich Laufkäferabundanz, -biomasse, taxonomischer Vielfalt und ausgewählter Artenmerkmale. Wir testeten Trockenheit, repräsentiert durch den Standardized Precipitation Evapotranspiration Index, als zusätzlichen Prädiktor in Trendmodellen. Anschließend nutzten wir die Daten der Wiederholungsaufnahme aus den Jahren 1999-2001 (Referenz) und 2020-2020 (während/nach der Dürre), um die vorherigen Ergebnisse auf regionaler Ebene zu validieren und zu untersuchen, wie kleinräumige Trends durch den lokalen Kontext beeinflusst wurden. In beiden Datensätzen fanden wir übereinstimmende Hinweise auf Rückgänge. Innerhalb des Untersuchungszeitraums ging auf regionaler Ebene die Laufkäferabundanz um durchschnittlich 51 % und die Biomasse um 65 % zurück. Nichtlineare Trends in dem Eberswalder Untersuchungsgebiet zeigten, dass die stärksten Rückgänge in den letzten Jahren auftraten und eng mit dem Trockenheitsindex korrelierten. Größere und weniger mobile Arten, die typische Waldarten darstellen, verzeichneten überproportionale Rückgänge. Die taxonomische Vielfalt nahm lokal im Eberswalder Untersuchungsgebiet ab, zeigte aber weder eindeutige Zusammenhänge mit der Trockenheit noch beständige Trends auf regionaler Ebene. Generell traten Rückgänge unabhängig vom lokalen Schutzgebietsstatus auf. Allerdings korrelierte der Rückgang der Laufkäferbiomasse stark mit der lokalen Landschaftszusammensetzung (d. h. der Waldbedeckung). Diese Ergebnisse sind besorgniserregend, da sie den Rückgang einer wichtigen Insektenfamilie in Wäldern aufzeigen, die eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der natürlichen Biodiversität spielen. Darüber hinaus stützen sie neuere Studien, die Wetteranomalien und den Klimawandel als wichtige Faktoren für Rückgänge in Insektenpopulationen identifizieren, und weisen auf wahrscheinliche künftige Rückgänge und Veränderungen hin. Die begrenzte Wirksamkeit lokaler Naturschutzansätze und die Bedeutung des räumlichen Kontexts sollten in der zukünftigen Naturschutzplanung größere Beachtung finden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die (Insekten) Biodiversität abzuschwächen. Dies erfordert jedoch weitere Forschungen zu den von Extremwetterereignissen hervorgerufenen Auswirkungen auf Waldinsekten, unter Beachtung kleinräumigerer Dynamiken und den zugrundeliegenden ökologischen Prozessen.
Bachelorarbeit
Neue Straßenbahnen in großen Mittelstädten – ein Beitrag zur nachhaltigen Verkehrsentwicklung?
Benedix, Moritz
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1376Die Bachelorarbeit nimmt die Lüneburger Diskussion um die "Lünebahn" zum Anlass zu untersuchen, inwiefern eine Straßenbahn zur nachhaltigen Verkehrsentwicklung und Stadtentwicklung von großen Mittelstädten (50.000 bis 99.999 Einwohner) beitragen kann. Das Ziel der Arbeit ist, am hypothetischen Beispiel von Lüneburg mittels induktiven Vorgehens eine Grundlage für weitere Auseinandersetzungen mit dem Thema zu schaffen. Auf Basis von fünf teilstandardisierten Experteninterviews werden Prämissen, Chancen und Herausforderungen identifiziert, die bei der Implementation einer Straßenbahn in diesem Kontext zu berücksichtigen sind. Die Untersuchung gelangt zu dem Ergebnis, dass eine Straßenbahn unter Berücksichtigung dieser Aspekte ökologisch, ökonomisch, sozial und stadtgestalterisch zu einer nachhaltigen Verkehrs- und Stadtentwicklung in großen Mittelstädten wie Lüneburg beitragen und als Katalysator einer solchen Entwicklung fungieren könnte. Daher wird eine vertiefte Untersuchung von Straßenbahnen in Städten mit weniger als 100,000 Einwohnern sowie die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zu einem Straßenbahnsystem in Lüneburg empfohlen.
Dissertation
Navigating pathways to sustainability: Assessing governance arrangements in the context of the 2030 Agenda and the SDGs
Glass, Lisa-Maria
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1375In 2015, the United Nations General Assembly agreed upon the 2030 Agenda for Sustainable Development (2030 Agenda). At its core are 17 Sustainable Development Goals (SDGs), specified through 169 targets and 231 indicators, embodying a vision of fostering inclusive, peaceful and just societies, promoting shared economic growth and prosperity, and safeguarding the planet and its natural resources. Despite facing legitimate criticism, the SDGs have become the most authoritative anchoring for defining the goals of global sustainability. By unifying the way in which the concept of sustainable development is framed, debated and assessed across academic, political, and societal spheres, the SDGs represent a pivotal milestone in the evolution of sustainable development discourse. The 2030 Agenda and the SDGs highlight the complex interrelationship between social, economic and environmental sustainability objectives, and emphasize the need to for collaborative action by all countries and societal stakeholders for their successful realization. However, midway to 2030, progress towards achieving the SDGs has been slow and uneven, prompting a critical examination of effective socio-political steering mechanisms, i.e., governance, necessary to facilitate and accelerate SDG implementation. This doctoral dissertation contributes to this endeavor by empirically analyzing governance arrangements at the sub-national, national, and global-transnational level. Specifically, it assesses the contribution of participatory and collaborative governance approaches to SDG achievement, including an analysis of the roles and governance functions assumed by diverse state and non-state actors involved therein. Furthermore, it examines which SDGs and interlinkages between them are predominantly addressed across the governance arrangements analyzed in order to identify potential patterns of (de-)prioritization across the social, economic and environmental dimensions of sustainable development. This analysis includes an assessment of governance arrangements in the area of climate change and resilience building to identify potential synergies between the SDGs, and between the SDGs and other global development agendas, that can serve as entry points to accelerate action towards their achievement. Through a synthesis of the findings, this dissertation identifies common challenges and opportunities in SDG implementation and derives key enabling factors to improve the effectiveness of governance arrangements across different levels. The empirical findings of this dissertation show that participatory and collaborative governance arrangements can be conducive to SDG achievement, both in terms of effectiveness as well as regarding the consideration of diverse aspects of sustainable development and their interlinkages. The cumulative results further indicate a complementarity between state and non-state actors in SDG implementation efforts. While underscoring the crucial role of governmental actors to establish legal and regulatory frameworks, provide financial resources and create an enabling environment that facilitates participation and collaboration, this dissertation highlights the importance of softer mechanisms of socio-political steering by non-state actors, encompassing, for example, voluntary standard-setting, certification and reporting by corporate actors, advocacy, capacity-building and project implementation by non-governmental organizations (NGOs), and knowledge production and dissemination by the scientific community. This dissertation supplements existing research on SDG interlinkages by emphasizing the potential of climate change and resilience actions to contribute to broader sustainable development. Specifically, it underscores that infrastructure enhancements (SDG 9) offer promising opportunities for fostering sustainable, climate-resilient pathways. Notably, the findings indicate a worrying tendency to prioritize the economic and social dimension of sustainable development across all governance arrangements analyzed. While context-dependent prioritization of certain SDGs is necessary and important, the comparatively low consideration of environmental goals overall can pose a severe threat to global SDG achievement. Collaborative governance arrangements involving stakeholders from diverse societal sectors, such as multi-stakeholder partner-ships (MSPs), seem promising for driving more integrated SDG implementation efforts through nexus approaches, i.e., by addressing several issue domains simultaneously. Thereby, these efforts can contribute to mitigating trade-offs and enhancing synergies between the goals, which can accelerate overall SDG achievement. However, the empirical evidence highlights that MSPs largely refrain from tackling potentially conflicting pairs of SDGs, such as SDG 12 (consumption and production) and SDG 10 (reduced inequalities), indicating untapped potential for more integrated and transformative action. While this dissertation adopts an actor-centric approach to the analysis of sustainability governance arrangements, it clearly acknowledges the importance of the structural, institutional and procedural aspects of governance for facilitating and accelerating SDG achievement. Therefore, this framework paper integrates findings on participation and collaboration, actors and their respective governance functions as well as patterns of issue prioritization and interlinkages to distill enabling factors related to these dimensions. Accordingly, the synthesis of the cumulative findings underscores the importance of harnessing complementarities, improving coherence, strengthening monitoring, review and follow-up as well as increasing accountability and commitment. Importantly, these aspects should be understood as analytical dimensions to be assessed and reflected upon within the respective context of diverse governance arrangements. While recognizing the limitations of the 2030 Agenda and the SDGs, this dissertation emphasizes their crucial role in both research and practical application by offering a comprehensive guiding framework for integrated sustainable development. However, it highlights the need for governance reforms across all levels to overcome existing challenges and accelerate progress towards achieving the SDGs. This dissertation contributes to a better understanding of the complex relationship between governance arrangements and SDG achievement, offering insights for future research and informing policy and decision-making processes towards realizing the vision of the 2030 Agenda.
Masterarbeit
App-Supported Vocabulary Learning for Young EFL Learners - An Analysis of the Interactive Game and Learning World Niki in Edurino
Friedrich, Melina Serena
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1370This master’s thesis aims to evaluate the implementation of app-supported vocabulary learning for young learners of English as a foreign language in the interactive game and learning world Niki in the Edurino app. For this purpose, a structuring qualitative content analysis was conducted, based on categories derived from theories of early foreign language learning, vocabulary acquisition, mobile-assisted and digital game-based language learning, as well as forms of feedback. Findings and analysis categories from previous studies were further considered in this process, which led to identifying a research void regarding studies that evaluate the quality of a specific language learning programme and focus on the previously mentioned dimensions. The findings of this study suggest that the learning world Niki implements a number of essential criteria and principles, such as using multimodal representations, embedding educational content into a coherent narrative, and focusing on oral communication. However, the analysis also identified potential challenges that may hinder vocabulary learning processes. These relate, in particular, to the learning world’s ability to support productive language use, the limited use of the Niki figurine, and the restriction to standardised feedback responses. In addition to analysing the learning world Niki, this thesis introduced a comprehensive analytical tool that may prove valuable for future studies in this research area.
Bachelorarbeit
The role of women’s networks in the German energy transformation
Eberhöfer, Laura
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1367In light of the ever-more present climate crisis and increased efforts to decarbonize the energy sector, it is important to pay attention to the intersection of gender and energy, that feminist energy literature describes, in order to create a truly sustainable energy system. One proposed tool to enhance women’s participation are women’s networks, however, literature on their work and impact remains limited. This thesis thus aims to analyse the role of women’s networks in the German energy transformation. For this purpose, the following research questions were developed: 1.1. Which women’s networks are active in the German energy sector?; 1.2. How do those women’s networks function?; 1.3. What are they working for?; 1.4. Do they have an impact on the German energy transformation? And if yes, which impact do they have and how do they achieve it? To answer those questions a content structuring qualitative content analysis was applied to data collected from the websites of selected women’s networks and from five semi-structured interviews. Results revealed that the fourteen identified women’s networks collectively achieved their main impact on the energy transformation indirectly through their members and by increasing the share of women in the sector. Through a variety of tools, women’s networks challenge stereotypes and traditional gender roles, achieving an impact beyond the realm of the energy workforce. More research is needed to assess how important their influence is and which individual networks and specific tools are most impactful.
Bericht
Konzeptpapier der Profilstudiengänge im Lehramt
Ahlers, Michael; Dobutowitsch, Friederike; Friedrichs-Liesenkötter, Henrike; Kuhl, Poldi; Neumann, Astrid; Schwedler-Diesener, Anja; Süßenbach, Jessica; Troll, Bianka
2024|DOI: 10.48548/pubdata-58.2Das Konzeptpapier für die Profilstudiengänge im Lehramtsstudium der Leuphana Universität Lüneburg schildert den Grundgedanken einer reflexiven Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Bildungsthemen, welche von Studierenden auf freiwilliger Basis innerhalb ihres Lehramtsstudiums vertieft bearbeitet werden können. Das Konzeptpapier beinhaltet darüber hinaus eine Übersicht über die Inhalte für die Profile "Inklusion und Diversität", "Digitales Lehren und Lernen" und "Sprachliche Bildung".
Dissertation
Understanding User Behavior and Communication Strategies for Successful Crowdfunding Campaigns
Kizilkan, Katrin
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1082Die Doktorarbeit beschäftigt sich mit kommunikationsbedingten Erfolgsfaktoren im Reward based Crowdfunding, sowie der Erklärung des Verhaltens von Gründern und Geldgebern auf theoretischer Basis.
Bachelorarbeit
GIS-basierte, längenoptimierte Trassenerstellung für Wärmenetze unter Berücksichtigung planungspraktischer Kriterien
Degenhardt, Justus
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1368Für eine Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien ist der Ausbau von Wärmenetzen notwendig. Eine Bewertung der Wärmenetztauglichkeit eines Gebietes kann anhand der Wärmeliniendichte vorgenommen werden. Die dafür nötige erste, schnelle Abschätzung des Trassenverlaufes ist das Thema der vorliegenden praxisorientierten Arbeit. Anhand von Wissenschaft und Praxis wurde der Bedarf erkannt, ein schnell und einfach anwendbares Werkzeug für die Software QGIS zu erstellen, das planungspraktische Kriterien berücksichtigt. Das in dieser Arbeit erstellte Werkzeug ermöglicht auf Basis von Straßenverläufen, Flurstücksgrenzen und einem Wärmekataster eine vergleichende Untersuchung der Wärmeliniendichte von Gebieten. Dafür wurde die Implementierung folgender Praxiskriterien demonstriert: die Erstellung der Anschlusspunkte pro Flurstück als neuer Ansatz, die Berücksichtigung eines Erschließungsgrades sowie ein Filter zur Auswahl der zu berücksichtigenden Gebäude. Ein Steinerbaum‑Algorithmus wurde zur längenoptimierten Netzerstellung verwendet. Anhand eines 0,24 km² großen Untersuchungsgebietes in Hamburg wurde die Anwendung des Werkzeugs demonstriert und mit den Ergebnissen von zwei bestehenden Wärmenetzplanungswerkzeugen und den Daten eines hypothetischen Wärmenetzes für Hamburg verglichen. Insgesamt ist der Trassenverlauf des hier entwickelten Werkzeugs ähnlich zu zwei von drei Vergleichsnetzen. Die Implementierung eines Gebäudefilters und eines Erschließungsgrades wurden als sinnvoll bewertet, da sie die Ergebnisse der planerischen Praxis annähern. Die Erstellung von einem Anschlusspunkt pro Flurstück, anstatt pro Gebäude, macht nur bei 16 % der Flurstücke einen Unterschied. Auf den beiden größten Flurstücken wird der Trassenverlauf durch diese Art der Anschlusspunkterstellung jedoch deutlich vereinfacht. Dadurch ist die Netzlänge insgesamt kürzer als bei allen drei Vergleichsnetzen. Zudem wurde gezeigt, dass das hier entwickelte Modell schnell und einfach für die Wärmetrassenplanung nutzbar ist und auch für andere Städte angewendet werden kann, sofern die entsprechenden Geodaten vorliegen.The expansion of district heating is necessary for a renewable energy based heat supply. The suitability of an area for a heating network can be assessed based on the linear heat density. The initial, quick assessment of the grid route required for this is the subject of this practice-oriented thesis. Based on science and practice, I recognized the research needs for creating a quick and easy‑to‑use tool for the QGIS software which takes practical planning criteria into account. The tool created in this thesis is designed for comparative analysis of the linear heat density of different areas. The tool uses roads, land parcels and a heat cadastre in its database. The implementation of the following practical planning criteria could be demonstrated: the creation of demand points per parcel as a new approach, the consideration that only a percentage of demand points will be connected, and a filter for selecting the buildings to be considered. A Steinerbaum algorithm was used for length-optimized network creation. With a study area (0.24 km²) in Hamburg, the application of the tool was demonstrated and compared with the results of two existing planning tools for district heating and the data of a hypothetical grid for Hamburg. Overall, the route of the created grid is similar to two of the three comparison grids. I assessed the model features which allow to filter buildings and consider that only a percentage of the demand points will be connected, both as useful because they approximate the results of practical planning. The creation of one demand point per parcel instead of per building makes a difference for 16 % of the parcels. However, on the two largest parcels the route is significantly simplified due to this method of creating demand points. As a result, the grid length is shorter than for all three comparative grids. The implemented model was found to be fit for grid routing of district heating networks and, if the relevant data is available, can also be used for cities other than Hamburg.
Buchkapitel
Towards a sustainable HRM: Bridging professional capital and sustainable micro-political influence tactics of German Human Resources Managers
Lang, Rainhart; Keuscher, Thierry
2020|DOI: 10.48548/pubdata-1363This study investigates the professional capital and the sustainable micro-political influence tactics, German Human Resources Managers use to contribute to the organizational success and also maintain and develop their position within the organization. In larger organizations, HR Managers must fulfil the contradictory roles of a human resources specialist and of a strategic business partner at the same time. We use the concepts of professional capital and of sustainable micro-political influence tactics to identify the patterns, managers' use in daily activities, allowing them to serve both roles on a long run. The results of our study show, that HR professionals generally use soft influence tactics and tend to combine them with other proactive influence tactics to reach a desired outcome and develop a socially sustainable relationship to main collaborators. In that sense, German HR Manager contribute to a sustainable HRM system and seem to be prepared for further professional developments.
Dissertation
Perspectives on a Contested Topic: Individual Criteria, Interactive Conditionality and Political Outcomes of Legitimacy
Brunkert, Lennart Joe
2024|DOI: 10.48548/pubdata-1081A legitimate political system does not need to rely on force or co-optation to ensure compliance and is better able to achieve a sense of belonging and trust. Achieving such legitimacy perceptions among the ruled is no easy task and its scientific debate remains separated into normative and empirical-analytical perspectives. Using the latter approach, this synopsis emphasizes that the roots of beliefs in obedience influence the mechanism of legitimation in shaping political outcomes. This synopsis connects three separate articles that form this dissertation and extends the initial analysis in a comprehensive path-model. This dissertation argues and shows that beliefs in obedience influence the demand side of a congruence-based understanding of legitimation in such way that citizens’ personal experiences, their surrounding culture and historical contexts shape the underlying (oftentimes implicit) evaluation criteria for evaluating governmental claims to legitimacy. The differences in evaluation criteria then moderate which claims fall on fertile ground and which claims are rejected – leading to congruence or incongruence. Finally, when claims and demands are congruent, two things may follow: First, citizens express satisfaction and consent to the current regime – exemplified by evaluating their government as democratic even if it is not. Second, regimes can use this legitimate status to change the institutional structure based on their visions. This is especially worrisome, as it allows also elected rulers to gain more leeway and pave the way for further autocratization.
Arbeitspapier
Arbeitsbedingungen und Arbeitserleben von Arbeitnehmern und Unternehmern : Auswertungen der CATI-Befragung des European Working Conditions Survey (EWCTS) 2021
Martin, Albert; Bartscher-Finzer, Susanne
2023|DOI: 10.48548/pubdata-1362Wenn in empirischen Studien nach der Arbeitszufriedenheit gefragt wird, dann zielen die verwen-deten Fragen in aller Regel auf die gesamthafte Beurteilung der Arbeitssituation und nicht etwa auf das mit der Arbeitstätigkeit verbundene Gefühlserleben. Um letzteres geht es im vorliegenden Bericht. Das Arbeitserleben ist zweifellos ein wichtiges Element, das in die Beurteilung der Arbeits-situation einfließt, es ist aber nur ein – wenngleich bedeutsamer – Faktor unter vielen anderen, die die Arbeitszufriedenheit bestimmen. Als Analysebasis dienen die Daten der Telefonumfrage des European Survey of Working Conditions (EWCTS) von 2021 in 36 europäischen Ländern. Er-gänzend werden die Daten des European Survey of Working Conditions (EWCS) von 2015 analy-siert. Berichtet wird über die Unterschiede im Arbeitserleben von Unternehmern und Arbeitneh-mern. Außerdem wird untersucht, welche Belastungsfaktoren auf das Arbeitserleben einwirken. Auf der Basis der Analyseergebnisse wird ein allgemeines Verhaltensmodell entwickelt, das, neben der Erlebniskomponente, auch die Urteilskomponente enthält. Das Arbeitserleben und die Zufrie-denheit mit den Arbeitsbedingungen werden danach ganz wesentlich von der Wertschätzung be-stimmt, die man für seine Arbeit erfährt. Die Arbeitsbelastungen und die Autonomie spielen dage-gen kaum eine Rolle. Das mindert allerdings nicht die grundsätzliche Bedeutung dieser beiden Va-riablen. Die diesbezüglich schwachen Korrelationen finden ihren Grund mutmaßlich im engen Re-ferenzrahmen der subjektiven Skalierung.
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Aspekte der Selbstbeschreibung, Arbeitsbedingungen und Zufriedenheit. Auswertungen von Daten des Sozioökonomischen Panels
Martin, Albert
2022|DOI: 10.48548/pubdata-1361Der vorliegende Beitrag liefert eine deskriptive Analyse von wichtigen Einflussgrößen auf die Zufriedenheit. Betrachtet werden drei bedeutsame Arbeitsbedingungen und vier auf die Lebensbewältigung bezogene Einstellungen. Als Ausgangshypothese dient die Vermutung, dass die Korrelationen zwischen den Arbeitsbedingungen und der Arbeitszufriedenheit enger sind als die Korrelationen zwischen den Arbeitsbedingungen und der Lebenszufriedenheit. Umgekehrt ist zu vermuten, dass die Einstellungen einer Person sich enger mit ihrer Lebenszufriedenheit als mit der Arbeitszufriedenheit verbinden. Als Datenbasis dient das Sozioökonomische Panel.
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Ein allgemeines Modell zur Erklärung des Organisationsverhaltens: Ergebnisse von Simulationsstudien
Martin, Albert
2022|DOI: 10.48548/pubdata-1360Der vorliegende Beitrag präsentiert ein (Simulations-) Modell zur Erklärung des Verhaltens von Organisationen. Der Modellentwurf basiert auf einem funktionalistischen Ansatz. Danach kann eine Organisation nur überleben, wenn es ihr gelingt, den Systemanforderungen, die sich auf Or-ganisationen richten, zu genügen. Veränderungen von Systemanforderungen bewirken daher An-passungsreaktionen, die allerdings nicht reibungslos ablaufen. Das Modell beschreibt den Verhal-tensprozess, der durch ein gestörtes Systemgleichgewicht ausgelöst wird. Als Modellvariable fun-gieren die Systemanforderungen und das zu seiner Bewältigung implementierte Institutionelle Ar-rangement sowie außerdem Sensitivität, Handlungsbereitschaft, Beharrung, Realismus, Identifika-tion, Handlungsdruck, Unsicherheit, Dysfunktion und Dissonanz. Die Simulationsrechnungen zei-gen, wie sich aus den jeweiligen Variablenkonstellationen bestimmte Verhaltensmuster herausbil-den und welche Mechanismen dafür verantwortlich sind.
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Das Allgemeine Verhaltensmodell von March und Simon
Martin, Albert
2021|DOI: 10.48548/pubdata-1359Das Allgemeine Verhaltensmodell von March und Simon verknüpft vier fundamentale Konstrukte der Verhaltenstheorie: das Anspruchsniveau, die Belohnungserwartung, die Zufriedenheit und die Suche nach Verhaltensweisen, die Erfolg und Zufriedenheit versprechen. Die Teilmechanismen, die in dem Modell postuliert werden, verknüpfen sich zu einem Gesamtmechanismus, der dafür sorgt, dass das Verhältnis von Ansprüchen und Möglichkeiten zum Ausgleich kommt. Eine wichtige Rolle spielen die Parameter des Modells, die die Voraussetzungen und Stärke der Zusammenhänge bestimmen. Neben formalen Funktionen kommt diesen Parametern auch jeweils eine wichtige inhaltliche Bedeutung zu. Der vorliegende Beitrag trägt zur Erkundung des Modells und seiner Implikationen bei. Das Modell verdient eine größere Beachtung, als ihm bislang geschenkt wurde. Es beschreibt einen fundamentalen Verhaltensmechanismus, der in praktisch allen Bereichen menschlichen Verhaltens wirksam ist. Das Modell besitzt nicht nur eine große Erklärungskraft, es ist außerdem logisch stimmig, kompakt und elegant. Außerdem erweist es sich als in hohem Grad anschlussfähig für eine Vielzahl von theoretischen Ansätzen und empirischen Erkundungen. Es lässt sich anwenden für die Erklärung von allgemeinen Zusammenhängen, für die Beschreibung konkreter Vorgänge und für die Simulation einer Vielzahl von Handlungskonstellationen.
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Soziographie der Arbeitszufriedenheit
Martin, Albert; Cardinali, Luca
2021|DOI: 10.48548/pubdata-1358Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Soziographie der Arbeitszufriedenheit. In Studien zur Arbeitszufriedenheit werden oziographische Merkmale oft als Kontrollgrößen eingesetzt. Ihre Berücksichtigung bei der Datenanalyse soll die Frage beantworten, ob sich der Einfluss von Determinanten der Arbeitszufriedenheit (Arbeitsinhalte, Arbeitsbedingungen, persönli-che Dispositionen usw.) für unterschiedliche Personengruppen und Situationen jeweils anders darstellt. Die Berücksichtigung von Kontrollgrößen macht aber nur dann Sinn, wenn diese selbst eine empirische Beziehung entweder zu den Determinanten der Arbeitszufriedenheit und/oder zu der Arbeitszufriedenheit selbst aufweisen. Dem vorliegenden Beitrag geht es um die Frage, ob sich Zusammenhänge zwischen bedeutsamen soziographischen Merkmalen und der Arbeitszufriedenheit aufzeigen lassen. Als Datengrundlage dienen die 35 Erhebungswellen des Sozioökonomischen Panels (SOEP) von 1984 bis 2018. Im Einzelnen betrachtet werden die Variablen Erwerbsstatus, Geschlecht, Alter, Schulabschluss, Hochschulabschluss, Berufsstatus, Betriebszugehörigkeit und Unternehmensgröße. Für die meisten dieser Größen ergeben sich, wenn überhaupt, nur sehr schwache statistische Beziehungen mit der Arbeitszufriedenheit. Eine Ausnahme macht der Berufsstatus. Die Qualifikationsanforderungen, die sich damit verknüpfen und die hierarchische Position haben einen beachtlichen Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit. Bemerkenswert ist die große Stabilität der Befunde über alle Erhebungsjahre von 1984 bis 2018 hinweg.
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