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RessourcentypDissertation
TitelThe ethical apparatus: The material-discursive shaping of ethics, autonomy, and the driverless car
Weitere(r) TitelDer ethische Apparatus: Die materiell-diskursive Gestaltung von Ethik, Autonomie und autonomem Fahren
DOI10.48548/pubdata-727
Handle20.500.14123/765
Autor*inGanesh, Indira Maya  0000-0002-0966-5880  1310796769
Gutachter*inWarnke, Martin  0000-0003-3500-4354  135830591
Shah, Nishant  0000-0002-3451-2368  1154439798
Pias, Claus  0009-0006-1564-1443  133689964
Betreuer*inWarnke, Martin  0000-0003-3500-4354  135830591
AbstractThis research argues that the emergent driverless car, as a kind of autonomous vehicle, is a Foucault-ian "ethical apparatus", working as an epistemic device to materially embody and enable discursive power by generating notions of "autonomy" and "ethical decision-making". The ethical implications of AI, algorithmic, and autonomous technologies are topics of current regulatory and academic concern. This concern relates to the lack of meaningful oversight of black boxes inside AI systems, liabilities for manufacturers, and inadequate frameworks to hold AI-based socio-technical systems to account. One recent artefact, the driverless car, has taken on these concerns quite literally in the shaping of a niche discourse of the "ethics of autonomous driving". Ambitions to produce a fully autonomous vehicle based on AI technologies are constrained by speculative concerns that its decision-making in unexpected accident situations cannot be assumed to protect humans. "The ethics of autonomous driving" evaluates proposals to build "ethical machines" by examining the relationship between structures of human values and moral decision-making, and how they comport to computational architectures for decision-making. This is the first case this work takes up, chiefly organised around an analysis of a thought experiment, the Trolley Problem, and the online game, Moral Machine, that crowdsourced values to suggest approaches to an "ethics of autonomous driving". Rather than evaluate the feasibility or appropriateness of these two approaches, this work attends to the more critical issue that ethics is being proposed in terms of technologies turning on the logics of risk, speculation, and probabilistic correlations that are fundamental to how machine learning makes decisions. The concern in this work is less a normative framework or approach for a better or more appropriate ethics of autonomous driving. Rather, this work argues that what we understand as "the ethical" is being transformed when architected by, through, and for Artificial Intelligence / autonomous technologies to become their own regulators. Hence the production of autonomous driving necessitates computational infrastructures that are creating a world legible to and for the navigation of a driverless car. The author argues that this is fostering computational governance that has implications for human bodies and social relations, chiefly that conventional approaches to regulation and accountability attend to human values and decision-making rather than computational ones. A second case that this research examines is that of driverless car crashes, to examine how "autonomous" driving requires substantial embodied human knowledge and micro-work. Taken together, these two cases make an argument for how myriad practices of knowledge-production are translating the human world into something legible to the navigational needs of the car, producing changes in the human world through the actions of the car on that basis, and advancing notions of "autonomy". This work concludes with arguments for a critical reconceptualisation of ethics and ethical decision-making in AI / autonomous systems.

In dieser Arbeit wird die These vertreten, dass das autonome Fahrzeug ein "ethischer Apparat" im Sinne Foucaults ist, welcher diskursive Macht verkörpert und Begriffe wie "Autonomie" und "ethische Entscheidungsfindung" materiell neu definiert. Die ethischen Implikationen von algorithmischen und autonomen Technologien sowie, allgemeiner, von künstlicher Intelligenz sind aktuell Gegenstand akademischer Debatten und regulatorischer Bemühungen. Sorgen bereiten Experten und Politikern vor allem die zumindest partielle Unmöglichkeit, die "Black Boxes" in KI-Systemen wirkungsvoll zu überwachen, sowie die unzureichenden, rechtlichen Rahmenbedingungen, die verhindern, dass KI-basierte soziotechnische Systeme zur Verantwortung gezogen und Hersteller haftbar gemacht werden können. Dis Diskussion um Verantwortung und Verantwortlichkeit im Kontext des autonomen Fahrens kulminiert in einem Nischendiskurs über die "Ethik des autonomen Fahrens". Die Bestrebungen, ein vollständig autonomes Fahrzeug auf der Grundlage von KI-Technologien herzustellen, werden nämlich durch spekulative Bedenken eingeschränkt, dass bei der Entscheidungsfindung in unerwarteten Unfallsituationen nicht automatisch davon ausgegangen werden kann, dass diese den Menschen effektiv schützt. Die "Ethik des autonomen Fahrens" konzentriert sich daher auf Vorschläge zum Bau "ethischer Maschinen", welche humanistische Wertestrukturen und moralische Entscheidungsfindung zu Computerarchitekturen für die Entscheidungsfindung in Beziehung setzen. Dies ist der erste Fall, mit dem sich diese Arbeit befasst. Die Autorin bezieht sich dabei hauptsächlich auf die Analyse des Trolley-Problems - ein Gedankenexperiment zur Entscheidungsfindung in ethisch problematischen Situationen - und das Online-Spiel Moral Machine, bei dem per Crowdsourcing wertebasierte Ansätze für eine "Ethik des autonomen Fahrens" generiert werden. Anstatt die Angemessenheit dieser beiden Ansätze zu bewerten, befasst sich diese Arbeit allerdings mit der für maschinelles Lernen grundlegenden Problematik, dass ethische Grundsätze aus spekulativen Annahmen, Risikoabwägungen, und probabilistischen Korrelationen abgeleitet werden. Ziel dieser Arbeit ist in diesem Sinne nicht, eine bessere oder angemessenere Ethik des autonomen Fahrens vorzuschlagen. Vielmehr wird argumentiert, dass sich das, was wir als "das Ethische" verstehen, grundlegend verändert, wenn es von, durch und für Künstliche Intelligenz / autonome Technologien gestaltet wird. Ein zweiter Fall, der in dieser Arbeit beleuchtet wird, sind Unfälle mit autonomen Fahrzeugen. Die Autorin konzentriert sich dabei vor allem die Bedeutung von verkörpertem menschlichen Wissen und Micro Work in Bezug auf "autonomes" Fahren. Die Produktion des autonomen Fahrens erfordert computergestützte Infrastrukturen, welche die Umwelt für autonome Fahrzeuge lesbar machen. Die Autorin behauptet, dass dies eine computergestützte Governance fördert, die soziale Beziehungen grundlegend verändert; insbesondere deshalb, weil herkömmliche Ansätze zur Bewertung von Verantwortlichkeit menschliche Werte und Entscheidungsprozesse eher berücksichtigen als computergestützte. Zusammengenommen zeigen diese beiden Fälle, wie unzählige Praktiken der Wissensproduktion die Umwelt in etwas übersetzen, das für die Navigationsbedürfnisse des Autos lesbar ist, wie die Handlungen des Autos auf dieser Grundlage Veränderungen sozialer Beziehungen bewirken und wie sie alternative Vorstellungen von "Autonomie" vorantreiben. Die Arbeit schließt mit Argumenten für eine kritische Rekonzeptualisierung von Ethik und ethischer Entscheidungsfindung in KI / autonomen Systemen.
SpracheEnglisch
Datum der Disputation2022-03-17
Jahr der Veröffentlichung in PubData2023
Art der VeröffentlichungErstveröffentlichung
Datum der Erstveröffentlichung2023-11-22
EntstehungskontextForschung
Fakultät / AbteilungFakultät Kulturwissenschaften / Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien (ICAM)
Alternative(r) Identifierurn:nbn:de:gbv:luen4-opus4-13486
Verfügbar ab / seit2024-05-30T13:43:51Z
Archivierende Einrichtung Medien- und Informationszentrum (Leuphana Universität Lüneburg  02w2y2t16)
Grad-verleihende InstitutionLeuphana Universität Lüneburg
Veröffentlicht durchMedien- und Informationszentrum, Leuphana Universität Lüneburg
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MD5: 30d5748f62796aaf063c19aa5340e34c
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