Ungleiche Partizipationschancen in heterogenen Lerngruppen. Eine ethnografische Studie in Klassenräten inklusiver Grundschulklassen
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Chronological data
Date of first publication2025-06-11
Date of publication in PubData 2025-06-11
Language of the resource
German
Abstract
Die Partizipation von Schülerinnen und Schülern ist eine verbreitete pädagogische und bildungspolitische Forderung, die mit hohen normativen Ansprüchen verbunden ist. Der Klassenrat wird dabei häufig als Paradebeispiel angeführt, um Partizipationschancen für alle zu schaffen. Ob und wie diese hohen Ansprüche – insbesondere vor dem Hintergrund der Heterogenität der Beteiligten – tatsächlich eingelöst werden, ist kaum erforscht. Die vorliegende ethnografische Studie untersucht die Bedingungen von Partizipationsprozessen in heterogenen Lerngruppen auf der Interaktionsebene. Dazu werden Interaktionen in Klassenräten inklusiver Grundschulklassen teilnehmend beobachtet, aus interaktionistischer Perspektive im Forschungsstil der Grounded-Theory-Methodologie analysiert und unter Rückgriff auf Goffmans Rahmenanalyse interpretiert. Im Ergebnis kann die Frage, was in diesen Klassenräten eigentlich vorgeht, anhand eines mehrdimensionalen Bedingungsgefüges beantwortet werden. Dabei werden Partizipationsunterschiede zwischen den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern deutlich, die den normativen Zielsetzungen widersprechen. Vor dem Hintergrund situativ ungleicher Partizipationschancen sind sowohl die Ziele als auch die Umsetzung neu zu bewerten.
Keywords
Sonderpädagogik; Partizipation; Klassenrat; Schülermitwirkung; Heterogenität; Lerngruppe; Grundschule; Inklusion
Faculty / department
Notes
Diese Veröffentlichung wurde aus Mitteln des Publikationsfonds NiedersachsenOPEN, gefördert aus zukunft.niedersachsen, unterstützt.