Auf der Suche nach der Seele: Kulturentstehung zwischen Triebverzicht (Freud) und Triebglück (Groddeck)
Chronological data
Date of first publication2025-11
Date of publication in PubData 2025-12-10
Language of the resource
German
Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit Freuds Verhältnis zum Bildnis der »Sixtinischen Madonna« (1512) von Raffael di Urbino. Freud kannte das Gemälde schon als Siebenundzwanzigjähriger und wurde (spätestens) siebzehn Jahre danach durch seine Patientin Ida Bauer erneut mit dem Bild auf besondere Weise konfrontiert. Die Vermutung liegt nahe, dass sich Freud mit einer Doppeldeutigkeit des Bildes (Vexierbild) mehr auseinandergesetzt haben muss, als er zuzugeben bereit war. Sein Gefolgsmann Georg Groddeck war es dann schließlich, der das erste Mal deutliche Worte über das Vexierbild und damit den geschlechtlichen Aspekt von Raffaels Gemälde fand. Im vorliegenden Text wird die Frage aufgeworfen, ob oder warum die psychoanalytische Bewegung der Botschaft des Vexierbild in der Madonna bisher nicht mehr Beachtung geschenkt hat.
Keywords
Groddeck, Georg; Sixtinische Madonna; Phallus; Freud, Sigmund; Raffael; Vexierbild; Triebglück; Goethe, Johann Wolfgang von; Gender; Eschatologie
