HabilitationBookParallel publicationPublished version DOI: 10.48548/pubdata-1402

Imagination Mittelalter

Projektionen einer Epoche in Sammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts

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Date of first publication2024-05-29
Date of publication in PubData 2024-10-28
Date of defense2022-01-01

Language of the resource

German

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Variant form of DOI: 10.46500/83535542
Cárdenas, L. (2024). Imagination Mittelalter: Projektionen einer Epoche in Sammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts. Göttingen: Wallstein Verlag GmbH.
Variant form of ISBN: 978-3-8353-5542-2
Cárdenas, L. (2024). Imagination Mittelalter: Projektionen einer Epoche in Sammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts. Göttingen: Wallstein Verlag GmbH.

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Abstract

In seinem Roman Franz Sternbald’s Wanderungen positioniert Ludwig Tieck das »deutsche Mittalter« als Impulsgeber für die Kunstbewegung um 1800. Sein Protagonist und Titelheld erweist sich als gelehriger Schüler der nordalpinen Malerei, die sich für Tieck mit den Namen der Künstlerheiligen Albrecht Dürer und Lucas van Leyden verbindet und zugleich den süddeutschen sowie niederländischen Raum als Scharnier der neuen Kunstinspirationen bezeichnet. Damit hat Tieck zugleich das »deutsche Mittelalter« wie vor ihm – wenn auch abgewogener – Herder und Goethe zum zentralen Impulsgeber einer »modernen« Nationalkunst erklärt. Der Roman lässt es sich zudem nicht nehmen, diese Position in einem Streitgespräch der Künste und Traditionen zu unterstreichen. Die »deutschen Künstler« sehen sich im Verlauf ihrer Kunstwanderung einem Gegner gegenüber, der ihre nordalpine Mittelalterästhetik heftig attackiert. Dieser, bezeichnenderweise selbst insbesondere der Bildhauerei und fast nebenbei auch der Architektur verschrieben, erklärt sich vehement für die unverwesliche Vorbildlichkeit der Antike. Der Roman erhebt ihn zum zentralen Widersacher Sternbalds, der nach dem weiteren Plan des Fragment gebliebenen Buches sogar vor Entführung und Gewalt nicht zurückschrecken sollte. Die von Tieck hier verkündete »Antirenaissance« avant la lettre zeigt sich auch in einigen Ausfällen gegen Künstlerheroen wie Leonardo, dem seine mangelnde Fähigkeit zur Konzentration auf das »Wesentliche« der Kunst, die Malerei, vorgehalten wird. [...]

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Leuphana University Lüneburg

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