Microeconomic Consequences of Exemptions from Value Added Taxation: The Case of Deutsche Post

The exemption for Value Added Taxation (VAT) can be used to pursue distributive objectives. Goods like food, housing, medicine, or infrastructure services (water, telecommunication, postal) are very often partially or totally exempted from VAT. The exemption of infrastructure services had been frequently combined with market entry restrictions. Both instruments should assure the fulfilling of the universal service obligation (USO). VAT-exemption leads to two problems, at least: (i) the expectable financial gain, which can be achieved by the exempted firm, is unpredictable, and (ii) the welfare consequences depend on the prevailing type of market structure (competition, monopoly with or without price discrimination, or dominant firm). The VAT-exemption for German postal services can be seen as an outstanding case study to show the typical consequences. Because of empirical references for intensive use of price discrimination by Deutsche Post AG and strong arguments of Deutsche Post AG as a dominant firm welfare could be increased by abolishing VAT-exemption without abandoning USO.

Vielfach werden sektorale Mehrwertsteuerbefreiungen mit der Verfolgung verteilungspolitischer Ziele begründet. Gerade für Güter wie Nahrungsmittel, Wohnen, Gesundheits- oder Infrastrukturdienstleistungen (Wasserversorgung, Telekommunikation, Postdienste) gilt/galt ein reduzierter Mehrwertsteuersatz oder die Mehrwertbesteuerung entfiel/fällt vollständig. Die steuerliche Begünstigung von Infrastrukturgütern wird/wurde häufig mit Marktzutrittsbeschränkungen kombiniert. Beide Instrumente zusammen sollen verteilungspolitische Ziele im Raum, sogenannte Universaldienstverpflichtungen, erfüllen. Mehrwertsteuerbefreiungen führen einerseits dazu, dass der finanzielle Vorteil des Befreiten kaum vorhersehbar ist, und andererseits die Wohlfahrtswirkungen der Befreiung von den geltenden Marktstrukturen (Wettbewerb, Monopol, Markt mit dominanter Firma) abhängen. Die in Deutschland reformierte, aber immer noch bestehende Befreiung der Deutschen Post AG ist ein hervorragendes Beispiel, um die typischen Konsequenzen einer solchen Form der Verteilungspolitik zu beschreiben. Da die Deutsche Post AG erhebliche Möglichkeiten zur monopolistischen Preisdifferenzierung besitzt und einiges dafür spricht, dass sie sich als dominante Firma verhalten kann, würde die Wohlfahrt bei Wegfall der Mehrwertsteuerbefreiung ansteigen, ohne die Finanzierungsgrundlage für die Universaldienstverpflichtung zu beeinträchtigen.